Samstag, 21. Juli 2012

Deba - 23 km (791 km)

Wecker um 6:30 Uhr gestellt, kurz danach aufgestanden, im Bad beeilt, Rucksack komplett gepackt und los. Die Uhr zeigt 7:25 Uhr und ein letzter Blick zurück mit Sonnenaufgang über Zarautz (Bild). Etwa halbe Stunde später beginnt es zu nieseln. Da ich entgegen der Wolke laufe, halte ih nicht an und gehe ohne Regenjacke weiter. Immer diese schweren Entscheidungen, und das am frühen Morgen. Kann ja auch sein dass der Regen stärker wird. Ich habe Glück und es hört bald wieder auf.

Nach 2 Stunden und ca. 9 km Fußweg mache ich in Zumaia Rast und frühstücke. Kürze zeit später kommt der alte Japaner. Smalltalk.
Mit Blick auf Gehweg beobachte ich einen Mann der seinen kleinen Wuffi Gassi führt. Natürlich kackt dieser - der Wuffi ist gemeint - hin. Der Mann hebt es mit Zeitung auf und wirft es in Tonne die nur Meter entfernt ist. Bis jetzt noch völlig normal. Dann fällt dem Mann das gleiche auf wie mir. Hinten im Fell von Wuffi hängt noch was und will partout nicht runterfallen. Der Mann also hinter Wuffi her. Schon jetzt muss ih lachen. Wuffi haut ab, Mann hinterher. Direkt auf Zebrastreifen bleibt Hund endlich stehen. Mann kann ihn festhalten. In dem Moment kommt natürlich Auto und will weiter. Mittlerweile schauen einige Leute zu in alle lachen. Mann zeigt sich unbeeindruckt oder kennt das Spiel. Leider geil.

Heute geht es viel durch hügelige Landschaft. Manchmal habe ich das Gefühl in Bayern zu sein. Komme an etlichen Bauernhöfen vorbei. Der Blick zur Küste wird immer mal wieder freigegeben.
Der Himmel zieht zu und ich hoffe dass es nicht mehr anfängt zu regnen (Bild). Es ist derart schwül, dass Regenjacke nicht gerade effizient wäre. Obwohl die keine Sonne bin ich ziemlich geschwitzt. Vor allem wenn es bergauf geht. Meine Brille stört, habe sie meiste Zeit nicht auf. So kann Schweiß besser von Nasenspitze tropfen. ;-)

Zum Ende hin kommt noch die Sonne raus und zwar ziemlich heftig. Es sind noch etwa 1,5 Stunden und 4 km bis nach Deba. Da es nachts regnet und tagsüber so schwül ist, ist der Waldboden sehr schlammig. Entsprechend sehen meine Schuhe aus (fotografiert in Herberge).

Noch ein "Hügel" rauf und dann nur noch abwärts bis Deba. Dieser Hügel wird jedoch ausgeschrieben mit 1 km und halbe Stunde. Entsprechend steil ist das ganze dann auch.

Dank Mathias weiß ich dass man in Deba die Fahrstühle nutzen kann die e in der Stadt gibt. Zwei gibt es. Gesagt, getan. So erreiche ih gerade noch rechtzeitig um 13:58 Uhr das Touristenbüro. Dort erhalte ih den Schlüssel zur Herberge. Drei Minuten später kommt ein spanisches Pilgerpaar; sie müssen bis 17 Uhr warten. Zu spät ist zu spät. Vor dem Office mache ich Bekanntschaft mit einem Belgier und Vater und Sohn aus England. Entsprechend rot ist der englische Sohn auch an Armen und Gesicht. Da wir vier jetzt Schlüssel habe und erstmal entspannt sein können ein Bett für die Nacht zu haben, gehen wir erstmal was trinken. Es ist herrlich warm hier. Wir suchen uns eine schattige Cafeteria. Vater und Sohn sind David und George. Der Belgier heißt Jeff. Später gesellt sich noch der Franzose von der 1. Etappe dazu. Bis 16 Uhr etwa quatschen wir munter drauf los. Alle haben wir in Irun begonnen, David und George haben allerdings nur 3 Wochen zeit. Wobei David, der Vater evt vorher abbrechen muss. Nach bereits 3 Tagen hat er 7 Blasen an seinen Füssen. Das schlimmste ist, dass sein rechter kleiner Zeh beginnt abzusterben. So ist der schon ganz schwarz. ;-((
Anderes Thema. Wir gehen zur Herberge. Eine Schule. Wieder mit den Aufzügen hoch. Bett zugeteilt bekommen. Auf zum Strand. Bis etwa 18 Uhr am Strand gelegen zu viert. So ne Abkühlung ist schon was feines nach dem Tag. Glaubt ja nicht, dass mein Leben nur aus Strand besteht. ;-)

Um 19 Uhr gehe ich einkaufen für morgen. Wasser und Bananen. Schinken habe ich noch, frisches Pan hole ich morgen früh. Bäcker hat schon um 6:45 geöffnet.

Im Moment sitze ich direkt vor der Kirche und schreibe Blog. Mal sehen wo ich nachher WiFi bekomme. Wir wollen gemeinsam Abendessen gehen.
Beim Abendessen wird die Gruppe großer und größer. Wir sind zu neunt am Ende. Lina ist aus Lettland und so haben wir den ganzen Abend was zu erzählen. Cineville kennt sie auch, und so gehen heute besondere Grüße an Liga & Daniel. Lina hat seit gestern schon Blasen. Sie will nicht auf mich hören und hat sie an der Ferse aufgeschnitten. Wenigstens mein Jod hat die dankend angenommen. David habe ich eben auch noch mit Jod versorgt. Nun geht Dr. Claus ins Bett.

Sandra, Spanierin, will auch Camino Primitivo laufen. Wahrscheinlich werden wir uns noch häufiger sehen.

Zur Abwechslung ist heute mal nichts weiter passiert. Gut so.

7 Kommentare:

  1. ein land in den mann immer was neues entdecken kann

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  2. I wish i was there!
    Enjoy my friend!

    Annemiek

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  3. It took me 5 days and 5 tries to post something here, haha

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  4. But anyway: BUEN CAMINO

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  5. Hi, danke für die Grusse, da gestern sogar - welch Zufall für Deine Grüsse - unser Hochzeitstag war.
    Ps: falls Du mal wieder WiFi hast: ProCamera App hat einen Selbstauslöser oder per Kopfhörer (die mit der Fernbedienung), da kannst Du über die Taste auch Auslösen. ;-)

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  6. Hey Cläuschen,
    ganz liebe Grüße in die Ferne. Lese immer fleißig deinen Blog. Vielen Dank für die Grüße. :-)
    Hast schon ein neues Foto für meine Wohnung geschossen? ;-)
    Hoffe du hast auch weiterhin eine super-schöne Zeit.
    Alles Liebe von Simone K. aus G. :-)

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