Donnerstag, 19. Juli 2012

San Sebastian - 26 km (835 km)

Den Wecker hatte ich mir eigentlich für 7:00 Uhr gestellt. Meine Nacht war schlecht, bin oft aufgewacht, teils leider mit Zahnschmerzen. Um 6:30 stehe ich auf, um 7:30 verlasse ich das Hotel.
Wie auf den Bildern anfangs zu sehen ist, ist Esser wolkig. Der Regen bleibt allerdings oben. Raus aus Irun geht es erst durch Sumpfgebiet. Allmählich steigt der Weg an. Steinig. Ich muss auf 545m hoch, bemerke aber erst viel später dass ich wohl nicht DEN Hauptweg genommen habe, sondern eine nicht ganz so hohe Alternative. Als ich es weiß, stört es mich sehr, kann aber nicht mehr umkehren. Somit laufe ich bis kurz vor Pasai Donibane im Wald. Die Wolken sind immer noch da. Hin und wieder erreichen mich ganz zarte Tropfen. Kaum wahrnehmbar. Ebenso kaum wahrnehmbar sind die Pilger die hier unterwegs sein sollen. Ich habe mit schlimmeren gerechnet. Eine Spanierin habe ich überholt, gegen 10 treffe ich einen Franzosen. Wir laufen und quatschen etwa halbe Stunde zusammen. Dann macht er ne Pause, ich gehe weiter. Wegen seinem Knie weiß er nicht wie weit er heute kommt, nach San Sebastian will er nicht da zu weit.

Von Pasai Donibane geht es mit einer kleinen grünen Fähre auf die andere Seite. Kostet 0,60 Euro. Hier mache ich ausgiebig Pause und gönne mir die erste Mahlzeit. Bis dahin hatte ich nur getrunken, dafür schon über 2 Liter.
Um 12:30 setze ich meinen Weg fort. Es steigt wieder an. Ich sehe zum ersten mal das Meer. ;-) Schlagartig ändert sich das Wetter. Die Sonne kommt raus und es wird heiß. Die Sinne ansich macht mir weniger aus, es ist die Schwüle. Drückend heiß geht es an der Küste entlang auf ca. 200m Höhe. Fast wie um Urwald schlängelt sich der Weg dahin. Leicht bergan, leicht bergab.

Kurz vor San Sebastian habe ich einen schönen Blick auf die ganze Bucht. Puh, ist das voll hier und gleicht auch einer Großstadt. Auf Anhieb gefällt es mit nicht. Der Strand ist verlockend, doch setze ich meinen Weg fort. An der Promenade geht es entlang, bis fast zum Ausgang der Stadt. Es ist bald 15 Uhr und ich entscheide in San Sebastian zu bleiben. Die Herberge öffnet erst um 16:00 Uhr. Also warte ich ne gute Dreiviertel Stunde. Kurz darauf kommt ein spanisches Paar. Und ein alter Japaner. Er erzählt sofort von sich und hat jeden Lacher auf seiner Seite. So fragt er uns ständig nach Uhrzeit obwohl er eine Armbanduhr trägt. Die Gegenfrage nach seiner Uhr antwortet er, dass er keine Bedienungsanleitung mehr hat und somit die Uhr weiterhin die japanische Uhrzeit zeigt. ;-)
Endlich 16 Uhr. Ich hätte vielleicht im Wald nochmal was erledigen sollen. Die Herberge verlangt eine Spende. Bei der Freundlichkeit auch nicht mehr Wert. Egal. Hauptsache ein Bett.
Duschen. Gibt 2 für Männer und 2 für Frauen. Aus meiner Dusche kommt nur kochend heißes Wasser. Ich lass es laufen und drehe, ändert nix. Also Denk ich mit, dass das Wasser Kühler wird wenn der Weg des Wassers länger wird. Ich knie mich hin. Immer noch sehr heiß. Muss irgendwie gehen. Sauber. Anziehen. Bett herrichten und ab zum Strand. Ins Wasser gehe ich dennoch nicht. Reizt mich sehr, will jedoch das Salz meiden. Nach 2 Stunden Strand zurück zur Herberge.

Siehe da, der Franzose von heute Vormittag kommt gerade an. Die Herberge hat 40 Betten, davon sind ca. 25 belegt.

Von 19 - 20 Uhr suche ich verzweifelt ein Restaurant. Gibt wohl keines unmittelbarer Nähe. Es fällt mir nicht leicht, doch gehe ich in Döner Bude. Kaum drin, werde ich in besten deutsch empfangen. Seine ganze Familie lebt in Deutschland, daher kann er die Sprache so gut. Natürlich bekomme ich ne extra große Portion und WiFi wird mir freigeschaltet. ;-)

Essen kann ab jetzt nur besser werden, dafür hab ich WiFi.

Meine Füße sind ok.

Um 22 Uhr ist Nachtruhe. In knapp 1 Stunde.

PS: besondere Grüße gehen heute an Carla T.

2 Kommentare:

  1. Na Claus, da hast Du doch trotz kleinerer Malässen die erste Etappe gut hinter Dich gebracht. WEITER SO!!!

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  2. Zlausi, alles Gute!

    Rainer

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