Sonntag, 29. Juli 2012

Güemes - 23 km (599 km)

Während Heinrich, der Däne, noch schläft, mache ich mich um kurz nach 7 Uhr auf den Weg. Auf die letzten 2 Blatt Toilettenpapier habe ich Heinrich noch eine Message geschrieben. Es liegt dann an ihm, ob er dies zur Erinnerung aufhebt, oder doch anderweitig verwendet ;-)

Auf dem Bild sieht man nur in der Ferne den Sonnenaufgang an diesem Morgen. Der Regen weiß nicht so recht ob er runterkommen soll, und die Sonne denkt sich, sie bleibt mal oben, reicht wenn ich die schwüle Hitze durch die graue Wolkendecke lasse.
Die ersten 2 Stunden geht es nur am Strand entlang. Zwischendrin ein kleiner Hügel der überwunden werden muss. Es hat zwar die Nacht geregnet, aber auf dem sandigen Untergrund ist es nicht gerade einfach (Bild). Generell ist es auf lockeren Sand fast unmöglich zu laufen mit dem Gepäck. Besser ist es, direkt vorne am Wasser zu laufen. Beim Strand vom Ort Noja bildet eine schöne Felslandschaft eine bizarre Kulisse am frühen Morgen (Bild).

Danach geht es weg von der Küste. Ebenso verschwinden oftmals die gelben Pfeile, die das Haupterkennungsmal der Pilger sind. Mit Mut zur Lücke gehe ich weiter und habe Glück.

Da heute Sonntag ist, und um 12 Uhr die Messe in der Iglesia de Santa Maria de Bereyo ist, gehe ich etwas schneller um pünktlich da zu sein. Gerade rechtzeitig schaffe ich es. Die o.g. romanische Kirche aus dem 12./13. Jahrhundert beherbergt eine wunderschöne Säulenkapitelle. Das in einem separaten Raum ausgestellte Taufbecken aus dem 12. Jahrhundert ist eines der kostbarsten Kantabriens. Bilder habe ich hier keine gemacht, sondern diesen Ort der Ruhe einfach mal auf mich wirken lassen. Bilder evt bei Wiki zu finden.
Die Messe ging gute 45 Minuten und die kleine Kirche war voll bis zum letzten Platz.

Von Bareyo bis zur heutigen Albergue la Cabana del Abuelo Peuto ist es nicht mehr weit. Ein paar Hügel noch, teils auf Landstraße, teils an locker gestreuten Höfen vorbei, erreiche ich um 15:10 Uhr die Herberge. Die Herberge wird von Pfarrer Ernesto Burrio betreut und gilt, samt der gemeinsamen Mahlzeiten und Atmosphäre, als eine der schönsten auf der ganzen Route.
Bis 18:30 zur freien Verfügung.

Das Bild mit der Kuh zeigt Blick von der Herberge gegen 18 Uhr. Langsam wird der Himmel wieder blau.

Um 19:30 versammeln sich alle Pilger in einem Raum. An diesem Abend sind wir 28. Ein Angehöriger der Herberge erklärt, dass Pfarrer Ernesto heute leider nicht da ist. Er sei selbst bei einem Wanderausflug mit Kindern und komme erst spät am Abend zurück. ;-(
Und wird 1 Stunde lang alles mögliche erklärt. Dabei hängt uns der Magen bis in die Kniekehlen. Selbstverständlich schlummere ich ein, zum einen weil es langweilig ist, zum anderem weil mein Magen ständig knurrt. Außer Frühstück hat mein Magen noch nix gesehen.
Um 20:30 geht's dann endlich zum essen. Und wen sehe ich da gerade ankommen? Lina aus Riga und auch die beiden Holländerinnen. Die Wiedersehensfreude ist groß.

Schön gemütlich sitzen wir alle zusammen, Lina links neben mir, die beiden Holländerinnen mir gegenüber. Das macht Spaß. Lerne noch Annette aus Freiburg kennen. Für sie ist die Tour leider schon vorbei, da Urlaub zu Ende.
Zu essen gibt es Fischsuppe, Reis mit Huhn und zum Schluss Apfel oder Orange. Dazu natürlich Wein und Wasser.
Ganz zum Schluss taucht noch Ernesto auf für ein paar Minuten.

Anbei noch Bilder vom Abend.

PS: besondere Grüße gehen heute an den Shakal.

2 Kommentare:

  1. Hi Clausi,

    das war ja ein Super-Strand, sieht toll aus.

    Waren die beiden Holländerinnen die Blondis?
    Wenn du die wiedersiehst würde ich dir raten, mit denen noch einmal das Finale der Damen-Schwimm-Staffel zu analysieren, zwinker.

    Beste Grüße aus Hofheim

    Sebastian

    P.S. Go Clausi, go Clausi, GO!

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