Sonntag, 22. Juli 2012

Markina-Xemain - 25 km (766 km)

Eine von zwei Holländerinnen schläft über mir und hat den Wecker an ihrem Handy auf 5 Uhr gestellt. Wahrscheinlich hat sie das Handy auch nicht gleich gefunden, jedenfalls kruschelte sie recht lange. Ich bin nochmal eingeschlafen und um 6:25 Uhr wach geworden. Wie jeden Morgen sieht der Tagesbeginn bei mir so aus: Toilette (immer besser vorher nachschauen in Papier da ist. Heute war keines da, aber ich habe ja vorgesorgt mit Hakle Feucht Tüchern), Zähne putzen, rasieren, Gesicht waschen, anziehen, Rucksack packen, und los. Lina, die Lettin, ist auch schon auf den Beinen. Sie hat schlecht geschlafen, wie sie mir sagt. Vor Schmerzen. Interessant finde ich den Inhalt ihres Rucksacks - sie hat ein Handtäschchen dabei, Cornflakes samt Verpackung, 2 übliche Handtücher aus Frottee. Ob sie so bis Santiago kommt?
Die Uhr zeigt 6:45 Uhr.

Mit den 2 Fahrstühlen im Ort geht es runter, dort dann erstmal zum Bäcker und Brot für heute kaufen. Um 7 verlasse ich endgültig den Ort. Gleich nach Ortsausgang geht es stetig bergauf. Dies zieht sich. Es geht von der Küste weg. Landschaftlich auch sehr schön, gefällt mir persönlich besser.

Eigentlich ist die Etappe heute 32 lang, aber aufgrund der Tatsache dass morgen die Etappe nur 17 km hat, und zudem Mathias mir ach geraten hat, bleibe ich nach etwa 25 km in Markina-Xemain.

Vormittags wieder viele Wolken, etwas kühl am Morgen. Der Regen bleibt oben. Mir fällt auf, dass gegen Mittag von einer Minute zur anderen das Wette komplett ändert. Eben noch Wolken und windig, dann plötzlich kommt die Sonne durch und es ist heiß und schwül. So auch heute. Da heißt es baldigst Pause machen, Rucksack ab, und mit Sonnencreme einschmieren.

Die Herberge erreiche ich heute um 14:30 Uhr, um 15 Uhr wird geöffnet.
Habe meine Klamotten mit in Dusche genommen und hoffe dass bis morgen alles trocken wird im Innenhof. Leider muss ich feststellen dass hier sämtliche Läden natürlich auch zu sind. Sonntag ;-( Der Supermarkt öffnet morgen auch erst gegen 10 Uhr. Da muss ich mir jetzt überlegen wie ich das mit Wasser mache. Bin schon zur Bundesstraße gelaufen und geschaut ob da evt ne Tanke ist. Ist keine. Im Café verkaufen sie mir keine ganze Flasche.

Gegen 17:30 erreicht auch Lina, die Lettin, mit großer Mühe die Herberge. Allerdings zu spät, Herberge bereits voll. Sie muss sich was anderes suchen gehen. Um 18:15 Uhr kommt Sandra, die Spanierin, zur Herberge und siehe da .... Ich fass es nicht, sie bekommt noch einen Schlafplatz. Es macht also einen großen Unterschied ob man aus Spanien ist oder nicht. Gerecht finde ich das nicht.

Die Bilder zeigen heute mal so den üblichen Weg.

Da ich gestern kein kostenfreies WiFi hatte, habe ich mir Daypass für 24 Stunden gegönnt. Blog geht dann heute gegen 21 Uhr online.

Irgendwie gefällt es mir hier gar nicht. Liegt es am Sonntag, oder an den 100 Prozent Spaniern in der Herberge, oder dass der Ort nur so von Afrikanern wimmelt? Ich glaube, die haben hier ihre Zentrale und "verkaufen" auch hier hochpreisige Uhren von Breitling und Rolex.

Beim Abendessen sind wir plötzlich alle wieder zusammen. Rechts von mir sitzt George, Lehrer aus Nordwest-London, links neben mir Lina aus Latvia, daneben der Franzose den ich seit ersten Tag kenne. Die anderen sind weitestgehend Franzosen die auch nix anderes sprechen. Ein doch noch schöner Abend.

PS: besondere Grüße gehen heute an Ilona.

1 Kommentar:

  1. Hey Zlausi,

    täuscht es oder bist du nicht so relaxt wie beim letzten Camino? Du klingst irgendwie noch nicht sehr entspannt. Wünsch dir weiterhin alles Liebe und vor allem immer gute Füße ;-)

    Liebe Grüße, Claudia

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