Zarautz - 21,4 km (814 km)

Kennt ihr das, da will man besonders leise sein, und bewirkt komplett das Gegenteil. Die Nacht in der ersten Herberge endet also kurz nach 5 Uhr. Kruschel, kruschel, peng, irgendwas ist runtergefallen vom Stockbett. Komplett dunkel im Saal. Hier und da ne Taschenlampe. Was wollen die so früh? Dann einer zum Weg zur Toilette und knallt volle Wucht die Tür. Schnarchen. Rascheln. Ok, bin wach. Bleibe aber noch liegen. Wirklich müde bin ich auch gar nicht. Ist nur so kuschlig warm, also bleib ich noch ne Weile liegen. Kurz vor 7 stehe ich doch auf. Die ersten, inklusive dem alten Japaner, sind schon los. Ansonsten ist noch dunkel im Saal. Es ist immer gut, ein Tick vor der Masse aktiv zu sein. Es gibt nur 4 Toiletten und Waschbecken. Ich komme zurück in Saal, immer noch alles dunkel. Viele schlafen und schnarchen noch. Ich nehm mein Rucksack und alles was dazu gehört und gehe in Nebenraum zum packen. Andere zeigen weniger Verständnis und machen das direkt im Saal. Fertig zum aufbrechen. Es nieselt sehr.

Regenjacke an und los. Es ist 7:25 uhr. Glücklicherweise hört der Regen gegen 8 Uhr auf. Bis ich mich endlich entscheide die blöde Regenjacke auszuziehen, bin ich von innen auch ganz nass. Richtig so, Faulheit muss bestraft werden. ;-) Aufgrund des Regens gibt von vom Anfang keine Bilder. Bis Orio komme ich gut durch, habe nur 2x kurz Kontakt mit Pilgern. Sonst bin ich alleine. Gut so.
Landschaftlich sehr schön an Küste, mit Obstfeldern und freien Pferden, Kühen.

In Orio will ich nicht schon um 11 Uhr pausieren. Also weiter. Ok, gefrühstückt habe ich noch nichts, aber habe auch keinen Hunger. Dafür schon 1 Liter getrunken. Kurz hinter Orio fängt Nieselregen nochmal an. Gerade passend will ich eh ne längere Mittagspause einlegen. Kaum habe ich unter einem passenden Baum Schutz gefunden, fängt es richtig an zu regnen. Siehe Bild wo Regenjacke am Baum hängt. Da ich weitestgehend alleine unterwegs bin, bin ich auf den Bildern nie mit drauf.
Fernauslöser kennt iPhone noch nicht.
Hier gönne ich mir Bocadillo mit Schinken. Und nochmal guten Liter Aquarius. Nach gut 20 Minuten kann ich weiter, bin satt und Regen hat aufgehört. ;-) Beim Abstieg von meinem Essensplatz runter auf die Straße (knapp 1m hoch) reißt leider meine Hose im Schritt. ;-( Was soll ich machen? Weiter. Egal. Bis Zarautz ist es nicht mehr weit, ca halbe Stunde leicht abwärts.

Eigentlich wollte ich Zarautz passieren und weiter bis Askizu (ca. 7 km - 1:45 Stunden). Auf dem Weg durch Zarautz laufe ich natürlich an einer Art Schneiderei vorbei. Die nähen mir das auch, allerdings erst ab 15 Uhr. Jetzt schließen sie. Ok, ich bleibe im Ort. Der Strand hat es mir ohnehin angetan und so genehmige ich mir ein 1-Sterne-Hotel. Die Bewertung kann in qype nachgelesen werden. Im Hotel Norte eingecheckt. Kaum war ich im Zimmer, habe geduscht, mich kurz hingelegt, schon schlafe ich voll ein und wache pünktlich 15 Uhr wieder auf. Zwei Stunden vergammelt. Egal. Auf zur Schneiderei. Hose ist gegen 17 Uhr fertig. Ok. Ich nehm die Handtücher vom Hotel und mache mich auf zum Strand. Zwei Stunden Meer und Sand genießen, Sonne ist leider woanders heute. Nach langen hin und her gehe ich doch ins Wasser. Und kaum bin in drin, will ich nicht mehr raus. Ist es doch im Wasser wärmer als draußen. Kurz nach 17 Uhr zur Schneiderin. Kostet 2 Euro. Zurück zum Hotel, das Salz abduschen.

Die Erklärung zum Bild mit der Dusche kommt jetzt. Ich in der Dusche, Schiebetür zu. Fertig geduscht, will raus. Schiebetür klemmt. Klemmt immer noch. Langsam wird kalt ohne Wasser und Fenster offen. Klemmt. So ein scheiss. Klemmt Met noch. Egal was ich mache, ich komm aus der Dusche nicht raus. Was tun? Gedanken sammeln, nochmal heißes Wasser. Handtuch zum greifen nahe. Komm nicht ran. Soll ich schreien? Nö. Mich wird keiner hören, geschweige denn verstehen. Nochmal probieren diese blöde Schiebetür zu schieben. Klemmt. Fuck. Sorry. Ihr ahnt es? Klettern. Nass. Ohne Handtuch ist doch alles glitschig. Die Wände gekachelt, ebenso glitschig. Ok, stelle mich irgendwie doof an weil ich immer noch darauf hoffe, diese verfluchte Tür lässt sich schieben. Nix. Also nochmal klettern. Endlich geschafft. Jetzt erstmal nen Schluck ....... Wasser. Was anderes hab ich auch gar nicht da. Ihr dürft ruhig lachen, ich konnte es erstmal nicht. Die Schiebetür reicht mir übrigens bis knapp unters Kinn - ich tippe mal auf 1,70m.

Der Himmel klart etwas auf, die Regenwahrscheinlichkeit schwindet, etwas Sonne blinzelt durch.

Übrigens, kann mir jemand rausfinden was der spanische Ersatz für Penaten Creme ist? Habe zwar Kamillosan, hätte aber gerne direkt Penaten. Danke.

Bis etwa 20 Uhr verbringe ich am Strand. Alleine sitze ich im Sand, starre auf die Wellen, fange an diesen Blog zu schreiben. Die Wolken werden heller, morgen scheint es besser zu werden. Da ich nicht in Herberge bin, muss ich nicht um 22 Uhr zurück sein. Suche mir noch was zu essen. Laut qype soll es im Restaurant Basarri gut sein. Ist zum Glück da wo das letzte Bild entsteht, mittendrin statt nur dabei. Puh, ist das ne Lautstärke hier. Es kostet Überwindung, doch setze ich mich mal irgendwo dazu (letztes Bild für heute).

Essen recht schnell fertig. Sehr guter Fisch (Merluza), dazu ne Flasche Hauswein. Von der Flasche nehme ich gut 500ml mit. Ist jetzt 22 Uhr und sitze wieder am Strand. Schreibe den Blog zu Ende und gönne mir immer mal einen guten Hauswein. Da gerade Ebbe beginnt, wird der Weg zum Wasser immer länger. Sorry, aber es ist soooo schön hier zu sitzen am Strand. Es könnte wärmer sein. Pulli muss sein. Ich glaub ich geh mit Füssen nochmal ins Wasser. ;-)

Das Lied "I follow rivers von Triggerfinger" will mir heute nicht aus Kopf. So steht für mich fest, dass ich nach Zarautz wiederkommen werde.

Ich liebe es ja, in Abendstunden bzw nachts am Strand zu verbringen. Im Hintergrund die Lichter der Promenade. Herrlich romantisch. ;-)

Meine Füße sind weiterhin ok, keinerlei Blasen bis jetzt.


PS: besondere Grüße gehen heute an meinen Freund und Arbeitskollegen Volker. Er hat heute am 20.07. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch. :-)