Pola de Siero - 25 km

Tja, das passiert, wenn man in einem Hostal, statt in einer Herberge übernachtet. Man wacht gemütlich auf, schaut auf die Uhr ..... Huch, schon 8:15 Uhr.

Um 9:20 Uhr mache ich mich auf den Weg und gehe durch Villaviciosa und weiter auf den Camino. Kurz hinter der Stadt kommt die Entscheidung ob man weiter auf dem Küstenweg bleiben möchte, oder den Abzweig nach Oviedo nimmt, um dann den Camino Primitivo zu gehen. Etwa 327m davor holen mich noch die Österreicherin und Lina ein. Lina will jedoch an der Küste weitergehen, da sie nicht ausreichend gerüstet ist für den Primitivo. Immerhin geht es da die nächsten Tage über Pässe in 1.200m Höhe. Der Abschied fällt nicht leicht.
Ein Bild wo wir zu dritt drauf sind, folgt. Ein Auslieferer, der gerade gegenüber zu tun hatte, hat mit Linas Handy ein Bild gemacht. Sobald sie es in Facebook eingestellt hat, kann ich es mir "holen". ;-)

Bis zu dem Kloster sind es nur etwa 10 km. Der Anstieg hält sich in Grenzen und so erreiche ich um kurz vor 11 das Kloster San Salvador de Valdediós. Neben an, in der Herberge frage ich, ob ich bleiben kann (habe in meinem Ausschnitt von Reiseführer gelesen, dass dies möglich ist und man sogar Vollpension haben kann. Leider bekomme ich zur Antwort, dass ich bis 16:30 warten muss. Also 5 1/2 Stunden. ;-(
Man kann das Kloster auch besichtigen, allerdings nicht jetzt. ;-(

Ok, dann gehe ich eben weiter. Die Angabe, dass es "unmissverständlich in Serpentinen 800m auf den Pass hochschraubt" hätten sie sich sparen können. Egal, ich muss hoch. Oben angekommen, belohnt dann ein traumhafter Ausblick. Hier gönne ich mir um 12:15 eine Mittagspause im Restaurant. Kurze zeit später folgt sie Österreicherin. Man merkt schon ein wenig, dass man jetzt höher ist, die Sonne ist zwar da, aber der Wind doch
Gemeinsam gehen wir um 13 Uhr weiter Richtung Vega de Sariego, etwa 7 km entfernt. Hier gibt es eine kleine Herberge. Der Weg dahin verläuft leicht absteigend. Größtenteils laufe ich heute auf Asphalt. Gegen 14 Uhr erreiche ich den Ort. Der Ort, eine Streusiedlung, Supermarkt, Bar, Banco, Herberge. Fertig.

Mir schmerzen zwar die Füße, aber wir gehen weiter. Auf meine Fersen habe ich jeweils heute früh ein Blasenpflaster geklebt, rechts stimmt was nicht, denn die Schmerzen werden mehr und mehr. Das fühle ich schon länger heute, aber langsam wird's unerträglich. Die 10 weiteren Kilometer ziehen sich. Mal gehe ich voran, mal die Österreicherin. Wechselt sich immer mal ab, je nach Kondition und Laune. Beim grade laufen ist es ok, ebenso bergab ist kein Problem. Aber hochwärts merke ich richtig wie es scheuert. Aua.
Um 16:10 erreichen wir zusammen die Herberge. Ein sehr schönes Haus, in 2010 eröffnet. Innen mit Aufzug, sehr saubere Sanitäranlagen, großer Garten. Geführt wird die Herberge von Freiwilligen, Roberto ist einer von ihnen und spricht gut deutsch. Er kam mit 17 und seinen Eltern nach Westfalen und blieb 20 Jahre. Jetzt lebt er schon 20 Jahre wieder hier.

Rechten Socken ausziehen und dann versuchen dieses blöde Compeed abzubekommen. Das hat sich mit der Wunde verbunden. Nicht gut. Beim abziehen von Compeed komme ich mir vor, wie beim abziehen von diesen Poster-Strips. Compeed zieht sich enorm in die Länge, gibt bissi nach und reißt dann komplett ab. Über der eigentlichen Wunde bleibt es natürlich kleben. Es dauert bis ich es komplett runter habe. Nach duschen erstmal Jod drauf und im Garten in Sonne etwas ausruhen. Später gesellt sich noch Roberto zu uns und bis zum Abendessen verbringen wir eine gemütliche zeit zu dritt und quatschen viel über die nächsten tage.